Eine dramatische Geschichte über ein aus dem Ruder gelaufenes Kinderspiel, ein beinahe tödliches Abenteuer im langweiligen Leben eines Treuhänders und ein Augenzeugenbericht darüber, wie Lokaljournalismus funktioniert. Alejandro Jimenez verknüpft drei scheinbar unterschiedliche Geschichten, die alle am Fuss des Pilatus spielen, gekonnt zu einem fesselnden Roman.
KINDERSPIEL. Drei Zehnjährige sperren beim Spielen im Wald einen Freund in einen Schuppen. Zu Beginn ist es ein harmloser Spass, doch bald schon kommt der Punkt, an dem sie den «Inhaftierten» nicht mehr folgenlos befreien können. Dieser wird besänftigt, durchgefüttert und gepflegt. Bedroht, geschlagen und erpresst. Es folgen Ausbruchversuche und psychologische Spielchen an allen Fronten. Je länger die Gefangennahme dauert, desto schwieriger wird es für die Jungen, sie zu beenden.
Die Erzählform und knappe Rahmenhandlung ist die Einbettung des Geschehens in erinnerte Aufzeichnungen eines Protagonisten. Die Geschichte spielt in der ländlichen Umgebung von Kriens bei Luzern, am Fuss des Pilatus.
WALDSCHRAT. Ein frustrierter Familienvater beschliesst, ein Miniabenteuer zu erleben und etwas Aufregung in sein langweiliges Treuhänderleben zu bringen, indem er im Wald campiert. Er bricht auf und kämpft plötzlich unerwartet real um sein Leben. Dass er dabei seinen Verstand verliert, einen Freund findet und einen Bogen zur vorangehenden Geschichte schlägt, konnte er nicht ahnen.
Der Autor, selbst Familienvater im Sinnkrisenalter und Outdoor-Enthusiast, entwickelt hier das schlimmste Szenario eines Waldabenteuers.
BOULEVARD. Eine Fernsehjournalistin bei einem Regionalfernsehsender wird aus reiner Sensationslust auf einen Vermisstenfall angesetzt, der schon fünfzehn Jahre zurückliegt. Dabei erzählt sie schonungslos von den Erlebnissen ihres Berufsalltags. Schliesslich findet sie doch noch eine heisse Spur und knüpft die drei Geschichten zufällig zusammen.
Diese Geschichte enthält viele wahre Erlebnisse des Autors aus seiner Zeit beim Regionalfernsehen.
Alejandro Jimenez liebt es, das Fantastische mit dem Bodenständigen zu verbinden, Fiktion und Realität miteinander zu verknüpfen. Wenn die Grenzen verschwimmen, ist er in seinem Element.