Sie war schön und begabt. Die junge Auguste von Sartorius erwartete eine glänzende Zukunft. Doch das gesellschaftliche Parkett ihrer Geburtsstadt Aachen lag der Tochter eines renommierten Arztes weniger am Herzen. Mit 15 Jahren gründete sie 1846 nach französischem Vorbild einen Kindermissionsverein. Aus ihm gingen im 20. Jahrhundert die ¿Sternsinger¿ hervor. Auguste wurde posthum zur Mutter aller ¿kleinen Könige¿, die jedes Jahr am Dreikönigsfest, allen, die es mögen, Christus mansionem benedicat über die Haustür schreiben und Spenden für benachteiligte Kinder in aller Welt sammeln. So bekannt die ¿Sternsinger¿ sind, so unbekannt ist ihre Gründerin. Dabei gehört Auguste von Sartorius zu den Gründerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Sie hat nicht nur die Weltmission beflügelt, sondern ein zweites Mal Geschichte geschrieben: als vierte Generaloberin des Sacré-C¿ur-Ordens. Ihren außergewöhnlichen Lebensweg zeichnet die Historikerin Judith Rosen nach: quellennah, fundiert und lebendig.