Der Abt des Lübecker St. Johannisklosters Arnold (um 1150-1211/14) war Verfasser umfänglicher Historien, die er selbst in die Nachfolge von Helmold von Bosaus Slawenchronik stellte. Arnolds Geschichtswerk umfasst die Zeitspanne von 1171 bis 1209. Sein Hauptaugenmerk liegt auf der Geschichte der Slawen und der Ostsiedlung, aber auch der Reichsgeschichte, der Geschichte Heinrichs des Löwen und seiner Söhne bis zur Königszeit Ottos IV., der nordelbischen Regionalgeschichte mit ihren engen Bezügen zu Dänemark und nicht zuletzt dem zeitgenössischen Kreuzzugsgeschehen. Arnolds Historien stellen eine der entscheidenden Quellen zum staufisch-welfischen Gegensatz dar, der die Politik im Reich um die Wende vom 12. auf das 13. Jahrhundert dominierte.