Der Gesetzgeber hat in zahlreichen Branchen eine Wende zum Privatrecht vollzogen: Materien wie die Energiepreiskontrolle sind vom öffentlichen Recht in das Privatrecht gewandert. Damit kommt den Zivilgerichten in der Wirtschaft als einer der letzten hoheitlichen Instanzen eine Schlüsselposition zu - Wirtschaftsordnung durch Zivilgerichte. Wie gehen sie damit um? Was kennzeichnet ihre Entscheidungsprozesse? Welche Schwierigkeiten stellen sich bei der Lösung neuartiger Konflikte im materiellen Recht und im Verfahrensrecht? Was macht 'gute Rechtsprechung' aus? Mit einem von der Evolutionsökonomik inspirierten Ansatz analysiert und bewertet Rupprecht Podszun die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs nach Deregulierungsmaßnahmen. Ohne Reformen wird die Stärkung der privaten Rechtsdurchsetzung die hoheitliche Regulierung nicht ersetzen können. Das Werk wurde 2014 mit dem Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft des Verbands der Bayerischen Wirtschaft und des Roman-Herzog-Instituts ausgezeichnet.<br /><br />Geboren 1976; Jurastudium und Referendariat in Heidelberg, London, München und Genf; 2003 Promotion; 2005-2007 Referent im Bundeskartellamt, Bonn; 2007-2012 Wissenschaftlicher Referent im Max-Planck-Insitut für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht, München; 2012 Habilitation an der Ludwig-Maximilians-Universität München; seit 2013 Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Immaterialgüter- und Wirtschaftsrecht an der Universität Bayreuth und Affiliated Research Fellow am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, München.