Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Führung und Personal - Personalführung, Note: 1,5, FOM Essen, Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Hochschulleitung Essen früher Fachhochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Forschungsfrage, welchen Einfluss der Arbeitgeber auf kritische Lebensereignisse eines Mitarbeiters nehmen kann und wie Kollegen, Vorgesetzte und Betroffene selbst mit solch schwierigen Lebenssituationen umgehen können und welche Folgen sich daraus ergeben. Der Schwerpunkt liegt auf der Krisenbewältigung selbst und wie Unternehmen Mitarbeitern helfen können und dadurch die Mitarbeiterbindung verstärken können.Kritische Lebensereignisse treffen jeden, den einen früher, den anderen später im Leben. Zu den kritischen Lebensereignissen zählen unter anderem eine schwere Erkrankung, die Pflegebedürftigkeit, oder auch der Verlust eines Angehörigen. Zur Bewältigung dieser Lebensereignisse braucht es eine gewisse Zeitspanne. Oftmals stehen Betroffene den Schicksalsschlägen fassungslos gegenüber. Besonders in der Arbeitswelt empfinden Angestellte die Auseinandersetzung mit einer solchen Lebenssituation neben der alltäglichen Arbeit und den privaten Routinen oftmals als enorme Zusatzbelastung. Betroffene benötigen auch von ihrem Arbeitgeber emotionale und soziale Unterstützung. Die Unternehmen selbst sind zwar oftmals nicht für die Belastungen eines kritischen Lebensereignisses verantwortlich, aber sie sind von deren Auswirkungen betroffen, wodurch sie gezwungen sind zu handeln.Durch die hohe Anbindung einiger kritischer Lebensereignisse an das kalendarische Alter sowie vor dem Hintergrund des allgemeinen demografischen Wandels, kann angenommen werden, dass die Prävalenz von kritischen Lebensereignissen während des Arbeitslebens zunehmen wird. Hinzukommt, das private Ressourcen zur Krisenbewältigung, aufgrund zunehmender Veränderung von traditionellen Bindungen, zukünftig seltener zur Verfügung stehen, da beispielsweise Familienmitglieder beruflich bedingt weiter wegziehen. Außerdem sind Beschäftigte durch die zunehmende Erosion von Normalarbeitsverhältnissen oft nicht mehr so stabil in die Umgebung der Arbeit eingebettet. Die unternehmerische Herausforderung in diesem Bereich liegt demnach zum einen in der demografischen Entwicklung, der immer älter werdenden Belegschaft und zum anderen im Fachkräftemangel, welcher es für Unternehmen sinnvoll macht, Mitarbeiter an sich zu binden. Unternehmen müssen die Relevanz ihres Einflusses auf Individualkrisen erkennen und personalpolitische Strategien zur Mitarbeitermotivation und –bindung finden.