War der Dichter Georg Trakl ein einsamer Mensch, der den Zustand der Abgeschiedenheit suchte? Die Bilder seiner Gedichte lassen dies vermuten, auch Freunde wie Erhard Buschbeck, ein langjähriger Begleiter seit Kindheitstagen, stellten ein "scheues Absonderungsbedürfnis" an Trakl fest, der sich gern von anderen ferngehalten habe. In seiner Familie fanden Trakls literarische Interessen kaum Anklang, und so öffnete er sich Anregungen von außen. Dieser Band erzählt von Wegbegleitern Georg Trakls, die dem Salzburger Lyriker zu Freunden, Förderern, Unterstützern und Richtungsweisern wurden; manche freilich führten ihn auch auf fragwürdige Wege. Neben den bekannten Namen um Georg Trakl wie Ludwig v. Ficker, Erhard Buschbeck oder Carl Dallago werden Personen in den Fokus gerückt und Verbindungslinien hergestellt, die bislang weniger oder kaum beachtet waren. Dazu zählen auch Frauen um Georg Trakl (abseits der Schwester Grete und der Mutter, zu deren Beziehungen viel geforscht wurde), die den jungen Dichter finanziell und emotional stützten, ihm ein Netzwerk boten und die ihre Spuren im Werk des früh Verstorbenen hinterlassen haben. Expert:innen von Universitäten und Forschungsstätten in Innsbruck, Salzburg und Wien legen in dieser 27. Trakl-Studie neue Erkenntnisse dar und zeigen einmal mehr die Aktualität des Lyrikers Georg Trakl. Herausgegeben wird der Band vom Leiter der Salzburger Georg-Trakl-Forschungs-und-Gedenkstätte Hans Weichselbaum. Mit elf Beiträgen von: Hans Weichselbaum, Bernadette Reinhold, Johann Holzner, Markus Ender, Anton Unterkircher, Barbara Maria Hoiß, Ulrike Tanzer und Thomas Traupmann.