Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2007 im Fachbereich VWL - Konjunktur und Wachstum, Note: magna cum laude, Technische Universität Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine geschlossene ökonomische Theorie der Naturkatastrophen existiert bislang nicht. Arbeiten, die sich dieses Themas aus volkswirtschaftlicher Sicht annehmen und dabei vor allem die langfristig wirksam werdenden ökonomischen Prozesse betrachten, besitzen folglich Pioniercharakter. Denn die entsprechend erweiterte Fragestellung geht über die der Versicherung hinaus: Wie sind die Folgen für eine Wirtschaft bzw. ein Wirtschaftssystem einzuordnen? Je nach regionaler, sektoraler und zeitlicher Abgrenzung - letzteres im Sinne der Einwirkzeit nach Auftreten der Katastrophe - führt zu unterschiedlichen Sichtweisen des Schadens und damit auch der Möglichkeiten, derartige Schäden aufzufangen und eine Volkswirtschaft selbsttragend und nachhaltig zu stabilisieren. Zu den wichtigen Leistungen des Verfassers zählen die definitorische Aufbereitung, eine deskriptive Analyse von Naturkatastrophen und eine Reihe von Fallstudien, die die Schadensklassifikation vorbereiten, in einem zweiten Schritt die Herausarbeitung stilisierter Fakten für Naturkatastrophen auf theoretischer Grundlage, die dann in einem schätzbaren Wachstumsmodell münden. Die ökonomische Analyse der unterschiedlichen Pfade des Wiederaufbaus nach einer Katastrophe und das Herausarbeiten entsprechender Muster ist als besonderer Beitrag zu betrachten, weil sie einen neuen Blick auf die Katastrophenfolgenabschätzung bieten.
Aufgabe dieser Arbeit ist es, das tatsächliche Ausmaß der genannten Auswirkungen qualitativ und vor allem quantitativ zu erfassen. Von vorrangigem Interesse sind dabei zum einen die Folgen der Katastrophenauswirkungen für das wirtschaftliche Wachstum des betroffenen Landes, zum anderen die Einflußfaktoren für den Umfang dieser Katastrophenauswirkungen.
Aufgrund des im weiteren Verlauf deutlich werdenden Mangels an einschlägiger empirischer Literatur wählt diese Arbeit einen umfassenden Ansatz zur Beantwortung der Problemstellung. Den Überlegungen liegt eine dreistufige Struktur zugrunde, wobei die erste Stufe innerhalb einer volkswirtschaftlichen Arbeit nicht zu lösen ist. Es handelt sich dabei um die Bestimmung der Eintrittswahrscheinlichkeit bzw. des Eintrittszeitpunktes einer Naturkatastrophe. Dieser ist die Basis für die zweite Stufe: das Ausmaß der Katastrophenfolgen. Sind diese bekannt, können in der dritten Stufe die Auswirkungen auf die Wirtschaft bestimmt werden.