Wien war im 19. Jahrhundert eine Stadt mit aufstrebender Wirtschaft. Arbeitsuchende aus allen Teilen der Monarchie strömten in die Metropole, um hier Beschäftigung zu finden. Straßenhändler, vielfach aus Ober-Ungarn, der heutigen Slowakei, boten ihre in Hausarbeit angefertigten Waren an. Dienstboten verdingten sich beim zum Wohlstand gekommenen Bürgertum. Die Schaffung eines Eisenbahnnetzes, der Abbruch der Stadtbefestigung, der Bau der Ringstraße, die Schleifung des Linienwalles, die Donau- und Wienflussregulierung, die Anlage der Stadtbahn und die fortschreitende Industrialisierung verlangten nach Arbeitskräften. Anlässlich des Tages der Wiener Bezirksmuseen 2010 gibt der Historiker und Volkskundler Hans W. Bousska mit diesem Bildband einen exemplarischen Einblick in die versunkene Wiener Arbeitswelt und die Vielfalt der Arbeitsplätze der letzten 200 Jahre. Mit über 200 bisher größtenteils unveröffentlichten Bildern lädt Bousska zu einer besonderen Reise in die zum Ende des 19. Jahrhunderts siebtgrößte Stadt der Erde ein. Zudem erfährt der Leser vom breit gefächerten Angebot der Gewerbetriebe und von innovativen Handwerkern, die in kurzer Zeit ihre Firmen zu Großbetrieben und Fabriken ausbauten. Der Bildband regt zum Nachdenken und zum Erinnern an den einst führenden Industriestandort Wien an.