Soziale Medien haben die Art und Weise, wie wir das Internet wahrnehmen und nutzen, entscheidend verändert. Die anhaltende Popularität von Plattformen wie Facebook, Instagram, YouTube, Twitter oder Snapchat, die alle zwischen 2004 und 2011 gegründet worden sind, hat dabei längst begonnen, auch die ästhetischen Normen und Kommunikationsmodi des literarischen Felds zu beeinflussen. Das Aufkommen von Konzepten wie "uncreative writing", "instantanes Schreiben" oder "ubiquitäre Literatur" sowie das Entstehen neuer Genres wie der "Twitteratur" oder "Instapoesie" verdeutlichen, dass sich die Literaturwissenschaft zurzeit einmal mehr in einem dynamischen Transformationsprozess befindet. Das aktuelle Themenheft der Variations versammelt daher deutsch-, französisch- und englischsprachige Beiträge, um die bildlichen, performativen und textuellen Erzählformen des Web 2.0 aus einer literatur- und kulturwissenschaftlichen Perspektive zu analysieren.