Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Jura - Strafrecht, Note: 11 Punkte, Universität Bayreuth, Veranstaltung: Seminar: Leben und Sterben im Strafrecht, Sprache: Deutsch, Abstract: „Welches sind die besten ausführbaren Mittel, dem Kindermord abzuhelfen, ohne die Unzucht zu begünstigen?“, so lautete eine Aufforderung der Zeitschrift „Rheinische Beiträge zur Gelehrsamkeit“ aus dem Jahre 1780 an ihre Leser sich mit der Thematik der Kindstötung auseinanderzusetzen. Der beste Vorschlag wurde mit einem Preisgeld von 100 Dukaten prämiert. Die Resonanz war mit 400 Zuschriften enorm. Die Thematik der Tötung von Kindern war auch zuvor und in der nachfolgenden häufig Gegenstand kontroverser Diskussionen. Handelte es sich bei den Tötungsopfern doch um Wesen, die mit das schwächste Glied einer Gesellschaft sind, auf deren Schultern aber große Hoffnungen für die Zukunft ruhen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden unterschiedliche Wege beschritten, dem Delikt der Kindstötung Einhalt zu gebieten ohne auf Kosten der sittlichen Werte, die eine Gesellschaft ebenso prägen und zusammenhalten, zu handeln. Grundlage der Überlegungen waren die vermuteten Motive, weshalb eine Tötung von bestimmten Personen begangen wurde. Um die Entwicklung der Gesetzgebung nachvollziehen zu können, müssen auch die Umstände und Beweggründe dieser Tat betrachtet werden.