Die Interessen von Tieren vor Gericht zu vertreten, wird zunehmend als eine der großen Herausforderungen unserer Zeit zur Herstellung umfassender sozialer Gerechtigkeit verstanden. Nina Kerstensteiner beschäftigt sich mit dem gesellschaftlichen Wertewandel im Bereich des Tierschutzes und der Notwendigkeit einer rechtlichen Abbildung. Entscheidendes Defizit des geltenden Rechts ist das strukturelle Durchsetzungsdefizit. Mangels subjektiver Rechtsverletzung besteht bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz keine gerichtliche Kontrollmöglichkeit. Die Autorin beleuchtet Reformmöglichkeiten und ordnet die strategische Prozessführung im Bereich des Tierrechts in den deutschen Kontext ein. Unter Zugrundelegung von politischen und rechtlichen Aspekten kann sie zeigen, dass strategische Prozessführung ein taugliches Mittel ist, um gesellschaftlichen Wandel rechtlich abzubilden. Die Arbeit wurde mit dem Preis 2024 der Winter-Stiftung für Rechte der Natur sowie mit dem Juratisbona-Preis 2024 ausgezeichnet..<br /><br />Geboren 1993; Studium der Rechtswissenschaften in Regensburg; 2017 Erstes Juristisches Staatsexamen; Rechtsreferendariat am Oberlandesgericht München; 2020 Zweites Juristisches Staatsexamen; Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Politik an der Universität Regensburg; 2024 Promotion.