Die ukrainische Dichterin Oksana Maksymchuk hat vor und während der russischen Invasion ein poetisches Tagebuch verfasst - es handelt von dem schauerlichen Alltag des Krieges. Sie mischt dabei Stimmen und Bilder - Erlebtes, soziale Medien, Nachrichten, Zeugenaussagen, Fotos, Drohnenvideos: 'Wie ein Liebhaber / schickt mir mein Feind / Blumen, Emojis, Worte // des Beileids / Bitten, gefälschte / Screenshots.' Selten wurde in der Poesie das Grauen des Krieges eindrücklicher dokumentiert. Maksymchuks Gedichte haben eine erschütternde Direktheit in einer Situation, die kaum Raum für Metaphern zulässt. Ihre Poesie ist das Zeugnis einer Erfahrung täglicher Zerstörung, an die wir uns allzu schnell gewöhnt haben.