Die ,Historiae Alexandri Magni' des Q. Curtius Rufus sind der einzige Text der römischen Literatur, der sich ausschließlich dem Leben und den Taten Alexanders des Großen widmet. Von den ursprünglich zehn Büchern sind jedoch nur knapp acht erhalten. Die Gelehrten der Frühen Neuzeit reagierten auf solche Verluste gerne mit literarischen Supplementen, die sich stilistisch und inhaltlich am Erhaltenen anlehnten und die (tatsächlichen oder vermeintlichen) Leerstellen schlossen. Auch die ,Historiae Alexandri Magni' wurden mehrfach in diesem Sinne ergänzt, am erfolgreichsten von Johannes Freinsheim, dessen ,Supplementa in Q. Curtium' 1640 in Straßburg erschienen. Zeitgenössisches Historiographieverständnis aufgreifend, verstehen sie sich u.a. als Anleitung zum Gelingen monarchischer Herrschaft. Alexander der Große dient hierbei als Vehikel für die Darstellung der praktischen Aspekte fürstlicher Machtausübung in Kriegs- und Friedenszeiten. Die Edition enthält auch Freinsheims ausführliche Quellenangaben und betont dadurch den historiographisch-wissenschaftlichen Charakter des Werkes.