In der meritokratischen Moderne sind Privilegien unsichtbar geworden. Die Privilege Studies plädieren daher für einen Perspektivwechsel bei der Betrachtung von sozialer Ungleichheit, Diskriminierung und Marginalisierung. In einer historisch-semantischen Analyse der drei Forschungsfelder Critical Whiteness Studies, Ableism Studies und Bildungsprivilegien arbeitet Katharina Walgenbach deren Impulse für ein Verständnis moderner Formen von Privilegierung heraus. Darauf aufbauend zielt sie auf eine grundlegende Bestimmung des Begriffs »strukturelle Privilegien«, der in der aktuellen politischen, wissenschaftlichen und populären Diskussion zwar häufig verwendet wird, aber bislang wenig geklärt ist.