Der Band eröffnet mit einem Thema, das am Bodensee eine große Rolle spielt: der Fasnacht. Es wird nachgewiesen, dass einer der bekanntesten Fasnachtskomponisten am See vor 1945 als NS-Propagandaredner tätig und 1943 in eines der schwersten Kriegsverbrechen der Wehrmacht verstrickt war. Außerdem wird das deutsch-schweizerische Problem des Tägermooses behandelt, ebenso das jüdische Leben der unmittelbaren Nachkriegszeit in Konstanz und der Fall des schweizerischen "Landesverräters" Ernst S. (1919-1942). Spannend liest sich das Reisetagebuch Franciscos de Miranda, einem südamerikanischen Revolutionär, über seine Reise an den Bodensee 1788. Architekturgeschichtlich bietet ein Beitrag zum Rahlenschlösschen überraschende Erkenntnisse. Zwei Theodulf-Bibeln aus der Konstanzer Dombibliothek erweisen sich als Belege für karolingische Herrscherreisen.