Das Buch beschäftigt sich mit den besonderen Merkmalen der neu entdeckten Entwicklungsphase "emerging adulthood", zeigt auf, was sich in den letzten Jahren verändert hat in Bezug auf Identitäts- und Beziehungsentwicklung und welche Konsequenzen sich daraus für die Behandlungstechnik ergeben. Junge Erwachsenen haben nicht nur sehr hohe Prävalenzraten psychischer Störungen, sie stellen sich auch in besonderer Weise bereits beim Erstgespräch dar: Es geht um Beeinträchtigungen im Lieben, Arbeiten und in der Autonomie. Die Instabilität ihrer Lebenssituation kann Anlass für Veränderungen im Rahmen, die noch andauernde Abhängigkeit von den Eltern Anlass zur Elternarbeit in dieser Altersgruppe sein. "Es ist der Autorin hoch anzurechnen, dass sie trotz ihres verdienstvollen Bemühens Charakeristika der Behandlung von emerging adults herauszuarbeiten, immer die hohe Diversität inklusive der Kulturspezifität dieser Entwicklungsphase im Auge behält. Inge Seiffge-Krenke balanciert meisterhaft auf dem schmalen Grat zwischen der Beschreibung allgemeingültiger Behandlungsspezifika und der Berücksichtigung einer auch soziokulturell geprägten Individualität junger Erwachsener. Charakteristische Fallvignetten veranschaulichen typische Behandlungsherausforderungen und laden zum vertiefenden Nachdenken und Diskutieren ein genauso wie die offenen Fragen am Ende jedes Kapitels. ... Möge dieses Buch vielen Leser:innen genauso sehr gefallen wie mir und zur Erhöhung ihres Interesses und ihrer Kompetenz an bzw. in der psychotherapeutischen Behandlung der jungen Erwachsenen beitragen." (A. Boll-Klatt, Rezension; in: PdP Psychodynamische Psychotherapie, 2.2025, 24. Jg., S. 227)