In diesem Open-Access-Buch beginnt Robin-René Hartung mit einer Untersuchung des Spannungsfelds zwischen Pressefreiheit und dem Schutz der Integrität des Kapitalmarktes. Ausgehend von der Berichterstattung von Dan McCrum zum Wirecard-Skandal wird die Frage aufgeworfen, inwieweit Journalisten investigativ recherchieren können, ohne dabei die Funktionsfähigkeit des Kapitalmarktes zu gefährden. Hartung analysiert die komplexen rechtlichen Rahmenbedingungen für Journalisten im Umgang mit Insiderinformationen. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Abgrenzung verschiedener Informationsarten und der Frage, welche Informationen überhaupt Insiderinformationen darstellen können. Zudem werden die Tatbestandsmerkmale der unrechtmäßigen Offenlegung von Insiderinformationen, der informationsgestützten Marktmanipulation und der Anlageempfehlung detailliert dargestellt. Im Fokus steht das Journalistenprivileg der Marktmissbrauchsverordnung (MAR), welches in der Praxis jedoch zu Rechtsunsicherheiten führt. Der Autor entwickelt einen unionsweit anwendbaren Ansatz zur Steigerung der Rechtssicherheit für Journalisten und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Pressefreiheit im Kontext des Kapitalmarktrechts.
Der Autor
Robin-René Hartung studierte Rechtswissenschaften an der Leibniz Universität Hannover und wurde dort promoviert. Er erwarb zudem einen Master of Laws (LL.M.) und einen Master of Business Administration (MBA) an der IE University in Madrid.