Dieses Open Access Buch thematisiert Portfolioarbeit in einer inklusionsorientierten Grundschule im Rahmen der luxemburgischen Bildungsreform und unter besonderer Berücksichtigung der komplexen Mehrsprachigkeitssituation des Großherzogtums.
Das Portfolio wurde als wichtiges Instrument zur Implementierung eines Kompetenzmodells und einer neuen Leistungsbeurteilung angedacht und sollte nicht nur dem Lernen der Kinder, sondern auch der Unterrichtsentwicklung dienen. So geht die Studie der Frage nach, wie sich Lernen im Rahmen der Portfolioarbeit bei Kindern zu Beginn des Schriftspracherwerbs in einer inklusionsorientierten Grundschule gestaltet. Spezifischer fragt sie nach der Nutzung sowie der Deutung des Portfolios seitens der Kinder, der Lehrpersonen sowie der Eltern. Die Arbeit entwickelt und belegt die These, dass die Portfolioarbeit im Kontext der luxemburgischen Schulreform in der Praxis dem Antagonismus zwischen Inklusion und Kompetenzstandardisierung ausgesetzt ist. Weiter beleuchtet sie die Auswirkungen dieses systeminhärenten Widerspruchs auf den unterschiedlichen Ebenen. So beschreibt und analysiert sie die Umsetzung der Portfolioarbeit auf der Ebene des Lernens des Kindes, der Unterrichtsgestaltung, der Schule sowie der Bildungspolitik.
Die Autorin
Melanie Noesen studierte Grundschulpädagogik und Romanistik in Koblenz, Potsdam und Luxemburg. Sie ist zurzeit Schulleiterin der École nationale pour adultes in Luxemburg und forscht und lehrt im Bereich der allgemeinen Didaktik sowie der Geschichtsdidaktik.