Politische Partizipation ist das Kernelement der Demokratie. Aufgrund der damit verbundenen Hürden können sich sozioökonomisch besser gestellte Gruppen der Gesellschaft häufiger und effektiver in den politischen Willensbildungsprozess einbringen als andere. Insbesondere im vergangenen Jahrzehnt gab es aber immer wieder politische Proteste von Geflüchteten. Sie stehen im Zentrum dieses Buchs, das der Frage nachgeht, wie sich dieses Engagement erklären lässt.
Auf der Grundlage einer qualitativen Befragung von ehren- und hauptamtlich Tätigen aus Flüchtlingshilfe sowie Sprach- und Integrationskursen wird ein Theoriemodell entwickelt. Dieses erklärt politische Aktivität mittels Ressourcen, Involvierung und Netzwerken, die um migrations- und fluchtspezifische Faktoren ergänzt werden. Geflüchtete werden demnach nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer prekären Lebenssituation politisch aktiv. Anhand einer quantitativen Befragung von Geflüchteten werden die Hypothesen des Modells einer statistischen Überprüfung zugeführt.
Der Autor
Simon Schmidbauer studierte Soziale Arbeit und promovierte im Fach Soziologie.