Uwe Fleckner nähert sich dem »politischen« Picasso aus unterschiedlichen Richtungen: Von der Beschlagnahme seines frühen Gemäldes Die eingeschlafene Trinkerin durch die Nationalsozialisten bis zur Ikonisierung von Guernica durch die zeitgenössische Kunst und die aktuelle Protestkultur. Fleckner interpretiert das Jahrhundertwerk als Antwort des Künstlers auf franquistische Propagandalügen, analysiert Picassos Theaterstücks Wie man Wünsche am Schwanz packt als Reaktion auf die deutsche Besatzung von Paris und beleuchtet die wichtige Retrospektive im Haus der Kunst in München 1955. Mit dieser Ausstellung sollte internationale Kunst in das ehemals nationalsozialistische Ausstellungshaus einziehen: Werke wie Guernica oder das Massaker in Korea provozierten ein neues Betrachterverhalten und trugen so zum Demokratisierungsprozess der deutschen Bevölkerung bei.