Das »Mini-Handbuch Diversity« begleitet theoretisch fundiert und zugleich praxisnah und lebendig den Prozess diversitätsbewussten und machtkritischen Reflektierens und Arbeitens. Es verknüpft zentrale Konzepte und Begriffe anwendungsorientiert mit konkreten Handlungsansätzen für die beraterische Praxis. So bietet es eine Grundlage für machtkritisches Arbeiten in Bildungs- und Beratungszusammenhängen, um Diskriminierung wahrzunehmen und thematisieren zu können und gleichberechtigte, solidarische Pluralität zu stärken. Gesellschaftliche Pluralität und Heterogenität erscheinen oft als Selbstverständlichkeiten, die auch in Arbeits- und Beratungskontexten längst Berücksichtigung finden, die bereits gelebt, wahrgenommen und reflektiert werden. Gleichzeitig wirken sich gesellschaftlich dominante Unterscheidungen und Machtstrukturen nicht auf alle beteiligten Personen in der gleichen Weise aus und bedingen höchst unterschiedliche Perspektiven. Gesellschaftliche Machtverhältnisse wie: Gender, Rassisierung, Sozio-ökonomische Zuordnung (Klasse), Heteronormativität, Be_hinderung, Religion und Altersnormen bedingen unterschiedliche Ausgangssituationen und Erfahrungen: Sie ermöglichen oder erschweren Zugehörigkeit und Zugang und sind häufig verbunden mit wirkmächtigen, häufig unbewusst reproduzierten und verinnerlichten Zuschreibungen. Perspektivwechsel und die Artikulation und Wahrnehmung unterschiedlicher Perspektiven - als grundlegende Methoden der Beratungsarbeit - sind daher in Hinblick auf eine diversitätsbewusste und diskriminierungskritische Umsetzung immer auch an eine machtkritische beraterische Haltung geknüpft. Wie können Machtverhältnisse und Diskriminierungsstrukturen die (oft unbewusst) in Beratungssettings wirken, wahrgenommen und thematisiert werden? Wessen Perspektive ist dominant, welche wird marginalisiert? Was bedeutet in diesem Zusammenhang allparteiliches und inklusives Arbeiten?