Walter Baier und Gabriele Michalitsch legen eine Einführung in das Theoriegebäude von Karl Marx und dessen Wirkungsgeschichte vor. Von den Wurzeln des sozialistischen Emanzipationsgedankens ausgehend, der bis in die Antike zurückreicht und in den sozialen Utopien des 17. Jahrhunderts seine ersten systematischen Ausgestaltungen erfährt, erläutern sie die zentralen Begriffe marxistischen Denkens. Marxismus wird dabei als eine Trias aus Emanzipationstheorie, politischer Bewegung und staatlich realisierter Machtpraxis vorgestellt und kritisch reflektiert. Eigene Abschnitte widmen sich den Entwicklungslinien des marxistischen Feminismus und seinen Kontroversen mit der männlich dominierten sozialistischen Bewegung sowie dem die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts prägenden Weltbürgerkrieg zwischen Faschismus, Stalinismus und Antifaschismus. Den Abschluss bilden Theorien, die aus marxistischer Perspektive die historische Konstellation nach dem 1990 ausgerufenen »Ende der Geschichte« untersuchen: Postkolonialismus und die im Rahmen der globalisierungskritischen Bewegung entwickelten neomarxistischen Ansätze.