Das vorliegende Buch bietet eine detaillierte Untersuchung von jüdischen Kinderbibeln, die zwischen 1796 und 1821 erschienen und der Literatur der jüdischen Aufklärung zuzurechnen sind. Dabei wird das Korpus dieser Kinderbibeln zunächst komparatistisch erfasst und anschließend anhand von drei ausführlichen Einzelstudien exemplarisch analysiert und in den religiösen, kulturellen, literaturästhetischen und erziehungstheoretischen Diskursen der Zeit verortet. Die Analyse der hebräischen Texte dieser Bibeln bietet darüber hinaus eine der ersten Untersuchungen der Varietät des Hebräischen zur Zeit und im geistigen Umfeld der Berliner Haskala. Es wird dabei deutlich, dass die jüdischen Kinderbibeln als intra- und interlinguale kulturelle Übersetzungen zu verstehen sind. Die Arbeit baut auf die Untersuchung Mit der Bibel in die Moderne: Entstehung und Entwicklung jüdischer Kinderbibeln auf. Während dort eine umfassende literar-, sozial- und religionshistorische Darstellung der Gattung von deren Anfängen in der jüdischen Aufklärung bis in das 21. Jahrhundert geboten wird, fokussiert der vorliegende Band ausschließlich auf die Kinderbibeln der jüdischen Aufklärung, die als literarisches und pädagogisches Medium der Haskala selbst einen bedeutenden Beitrag zu derselben leisteten und zentrale Quellen für deren Verständnis sind, insbesondere hinsichtlich der Popularisierung der Aufklärung und ihrer pädagogischen Umsetzung.