Das Europäische Nachlasszeugnis ist ein unionales Rechtsinstrument, das die internationale Nachlassabwicklung innerhalb der EU erleichtern soll. Duy Tuong Huynh legt dar, wie das Zeugnis dieses Ziel verwirklicht. Dabei unternimmt er aus wirkungs- und verfahrensrechtlicher Perspektive eine rechtsvergleichende Betrachtung zum deutschen Erbschein und österreichischen Einantwortungsbeschluss. Er zeigt auf, dass das Zeugnis seine Wirkungen (Vermutungs-, Gutglaubens- und Legitimationswirkung) grundsätzlich ohne weitere Hemmnisse in den EU-Mitgliedstaaten entfaltet und dies einen entscheidenden Vorzug gegenüber der - weiterhin möglichen - Verwendung mitgliedstaatlicher Erbnachweise im grenzüberschreitenden Rechtsverkehr darstellt. Der Autor ordnet das Zeugnis schließlich in das europäische Kollisions- und Zivilverfahrensrecht ein und arbeitet dogmatische Strukturen und Entwicklungstendenzen heraus.<br /><br />Geboren 1994; Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Düsseldorf; 2016 erste juristische Prüfung; wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für deutsches, europäisches und internationales Privat- und Verfahrensrecht; Referendariat in Düsseldorf und Helsinki; 2021 Promotion; 2021 zweite juristische Prüfung.