Interessengruppen sind neben staatlichen Akteuren wesentlicher Bestandteil des Policyprozesses. Zugleich schaffen Form und Inhalt politischer Entscheidungsprozesse Rahmenbedingungen für Struktur und Handeln von Interessengruppen und führen zu spezifischen Konstellationen von staatlichen Akteuren und organisierten Interessen. Der Vergleich zwischen den Interessenvermittlungsstrukturen unterschiedlicher Politikfelder in der Bundesrepublik und in ausgewählten europäischen Länden aus der Perspektive von Verbände- und Policyforschung zielt darauf, sowohl den Beitrag verschiedener politikfeldspezifischer Akteurskonstellationen zur Lösung von politischen Steuerungsproblemen als auch die Rückwirkungen der institutionellen Gegebenheiten in verschiedenen Politikfeldern auf Netzwerkkonstellationen, Verbändesysteme sowie auf innerverbandliche Strukturen und Willensbildungsprozesse zu bestimmen. Die Beiträge des Bandes untersuchen darüber hinaus, wie staatliche und verbandliche Akteure auf die gegenwärtigen Veränderungen und Herausforderungen der Interessenvermittlungsstrukturen reagieren, wie sich die Strukturen der Interessenvermittlung verändern und welche Folgen sich daraus für die Problemlösungsfähigkeit der Politik und die Leistungsfähigkeit der Verbände ergeben.