Masterarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Ingenieurwissenschaften - Wirtschaftsingenieurwesen, Technische Hochschule Mittelhessen, Sprache: Deutsch, Abstract: In den letzten Jahrzehnten hat sich die Globalisierung durch die wachsende Wirtschaftlichkeit des Außenhandels beziehungsweise die Veränderung des Verhältnisses von Warenhandel und Weltwarenproduktion sehr klar dargestellt. Der Anteil des Warenexports am Weltbruttoinlandsprodukt (BIP) wächst beständig und liegt inzwischen bei einem Viertel der weltweit produzierten Waren. Wie die folgende Grafik zeigt, ist der grenzüberschreitende Warenexport von 1960 bis 2014 um das Siebzehnfache gestiegen. Die sich verstärkende Globalisierung zwingt die Unternehmen, sich auf die Stärke ihrer Versorgungskette zu konzentrieren, was sich in einer Zunahme der Spezialisierung und dem Outsourcen von Nicht-Kernkompetenzen bemerkbar macht. Daher wird die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit von verschieden Akteuren, u. a. von Zulieferern, Produzenten, Logistikdienstleistern, Handel sowie Kunden, zur Optimierung der gesamten Supply Chain zur Notwendigkeit. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen diesen Akteuren bedarf der Bereitschaft zur Informationsweitergabe. Ein hohes Informationsniveau der an der Auftragsabwicklung, an der Produktentwicklung sowie an der Marketingentscheidung beteiligten Funktionsträger und der Mitglieder der unternehmensübergreifenden Prozesskette, ist maßgeblich für das Supply Chain Management. Wird eine Information beispielsweise über die Endkundennachfrage nicht direkt oder unvollständig an jeden Akteur weitergegeben, kommt es zur Entstehung des Bullwhip-Effekts.Die Wichtigkeit der Information bei jeder unternehmerischen Tätigkeit wird zur zentralen Frage für Unternehmen im 21 Jahrhunderts. Sowohl in der Praxis als auch im wissenschaftlichen Bereich spielt der Informationsfluss im Supply Chain Management eine wesentliche Rolle. Durch die zunehmende Globalisierung der Märkte und den zunehmenden Wettbewerb sehen sich die Unternehmen zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der steigenden Individualität der Kundenwünsche gezwungen. Aufgrund einer Verzögerung der Kundenbedarfsänderung, einer geringen Flexibilität sowie einer schlechten Reaktion der Akteure der Lieferkette kann der Bullwhip-Effekt oder Peitscheneffekt entstehen.Tritt das Phänomen des Bullwhip-Effekts durch das Informationsdefizit zwischen den Akteuren der Supply Chain auf, kommt es zu hohen Lagerbeständen, Fehllieferungen beziehungsweise Lieferengpässen, einem schlechten Servicegrad vor allem aber zu erheblichen Kosten entlang der gesamten Lieferkette.