Viel ist bereits darüber geschrieben worden, wie Rilkes traumatisierende Kindheit sein Leben bis zum Ende prägend bestimmt hat. Doch das bekannte Bild des rastlos nach Liebe Suchenden, ohne sich binden zu können, ist nicht die einzige Sichtweise auf die Biografie des Dichters. Martin Straube zeichnet den Weg nach, den Rilke in seinem sich stetig entwickelnden Werk gegangen ist. Anhand zahlreicher Gedichte zeigt er, wie sich aus dem zunächst beschreibenden Dichten des Frühwerks über mehrere Stufen hin ein Umgang mit der Sprache entfaltet hat, der sich als Selbsttherapie beschreiben lässt.