Heinrich VIII. mit seinen sechs Frauen, von denen er zwei aufs Schafott brachte, wird gern als Wüstling und blutrünstiger Gewaltherrscher porträtiert. Sabine Appel betrachtet ihn in ihrer Biographie in ungewohnterem Licht: als gebildeten, talentierten, theologisch versierten und religiösen Mann, dessen Gewissensnöte, oftmals Ergebnis eines erstaunlichen Selbstbetrugs, indessen zu beträchtlichem Unheil führten.
Die charismatische, aber auch verhängnisvolle Figur dieses Monarchen wird vor dem Hintergrund seiner Zeit und der Geschichte der Tudor-Dynastie gezeichnet, deren größte Probleme der Selbsterhalt und die Nachfolge waren.