Die Unbekanntheit dieses wunderbaren Zyklus kontrastiert seltsam mit der Berühmtheit seiner letzten Nummer, den Larmes de Jacqueline (Tränen Jacquelines), die tatsächlich zu den schönsten melodischen Eingebungen Offenbachs gehört. Während das Chanson de Berthe, das zweite Stück dieses Bandes, der 1853 mit der Opuszahl 76 erschien, durchaus eine Hommage an Offenbachs älteste Tochter Berthe darstellt, so ist mit Jacqueline aber nicht, wie oft gemutmaßt, seine vierte und jüngste Tochter gemeint. Dieser in verschiedenen Einzelausgaben publizierte Evergreen nimmt vielmehr Bezug auf eine Erzählung des mit Offenbach befreundeten französischen Dichters und Theaterleiters Harsène Houssaye, der wiederum eine französische Volksliedtradition ("A la claire fontaine", "Ne pleure pas, Jeannette") aufgreift: unerfüllte Liebe im Spiegel romantischer Naturbeschreibung.
Die Harmonies des bois werden hier in der ersten modernen und quellenkritische Ausgabe seit der Erstveröffentlichung vorgelegt, mit Houssayes originalem Text sowie in deutscher und englischer Übersetzung im Anhang.
Schwierigkeitsgrad: 3-4