Bachelorarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Revision, Prüfungswesen, Note: 1,0, Hochschule Aschaffenburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Wirtschaftskrise stellt das Management vieler Unternehmen vor eine neue Herausforderung, wie sie größer kaum sein könnte: immer härtere Wettbewerbspraktiken, schwierigere Marktdurchdringung, Umsatz- und Gewinneinbrüche gepaart mit der Jagd auf teils utopische Renditevorgaben seitens der Eigner sind die Zutaten eines tückischen Cocktails, dessen Wirkung sich in den vergangenen Jahren immer stärker abzeichnet.Schlagzeilen wie „Korruption bei Siemens – der erste Top-Manager packt aus“, „WorldCom: Milliarden-Falschbuchungen“ und „Verdacht auf Insider-Geschäfte bei Enron“ sind nahezu alltäglich geworden. Dennoch gewinnt die Thematik im Zuge des Wirtschaftsabschwungs zunehmend an Brisanz. Wirtschaftskriminelle Handlungen in Unternehmen erlangen immer größere Relevanz und es treten moderne Arten wirtschaftskrimineller Aktivitäten auf, von denen die Unternehmen bisher kaum oder gar nicht betroffen waren. Jedes zweite Unternehmen reiht sich mittlerweile in den Kreis von Fraud -Fällen ein. Kaum verwunderlich, aber dennoch ernüchternd, erscheint da das Ergebnis einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst&Young, bei der 2.246 Interviews unter Mitarbeitern börsennotierter bzw. multinationaler Unternehmen in 22 europäischen Ländern geführt wurden. Hiernach erwarten mehr als die Hälfte (55%) der Befragten einen nochmaligen Anstieg fraudulenter Handlungen innerhalb der nächsten Jahre. Die spektakulären Bilanzskandale in den vergangenen Jahren scheinen nur der Beginn einer losgetretenen Lawine unrühmlicher Fälle gewesen zu sein. So ist es durchaus nachvollziehbar, dass das Vertrauen der Öffentlichkeit in den Aktienmarkt und in die Verlässlichkeit der Abschlussinformation nachhaltig erschüttert wurde. Im Kreuzfeuer der Kritik stand insbesondere auch der Berufsstand der Wirtschaftsprüfer, dessen Leistung bei der Prüfung betroffener Jahresabschlüsse als unzureichend und mitursächlich für diese Verstöße angesehen wurde. National und international reagierten die Gesetzgeber wie auch berufsständische Einrichtungen mit einer Vielzahl von Normierungen und Gesetzesnovellen mit dem Ziel, das Vertrauen in die Kapitalmärkte wieder herzustellen und die Transparenz auf Unternehmensebene zu verbessern. Die Weiterentwicklung auf diesem Gebiet zeigt, dass das Thema Fraud längst zu einem omnipräsenten Bestandteil der Jahresabschlussprüfung geworden ist.