Diese Dissertation untersucht die Ursachen für die Diskrepanzen zwischen den politischen Zielen der Energiewende in Bayern und deren Umsetzung von 2011 bis 2022. Analysiert wird, wie sich die energiepolitischen Ziele über drei Regierungsphasen hinweg verändert haben. Drei Fallbeispiele aus dem Stromsektor zeigen, dass die Bayerische Staatsregierung selbstgesteckte Ziele verfehlte. Daraufhin werden drei Theoriefelder zur Erklärung herangezogen: Räumliche Verteilungskonflikte, Politikerbe und politisch-strategischer Populismus.
Die Leistung der Forschungsarbeit liegt in der Erfassung fallübergreifend anwendbarer Theorien, welche die Ursachen für kontraktive Entscheidungen hinsichtlich der beschleunigten Energiewende in Bayern begründen. Es werden kausale Zusammenhänge zwischen innerparteilichen Uneinigkeiten im Umgang mit räumlichen Verteilungskonflikten und dem Gebrauch von sogenanntem Gefälligkeits-Populismus seitens politischer Akteure herausgearbeitet. In der Analyse wird außerdem deutlich, dass die Anwendbarkeit der Theorie des Politikerbes maßgeblich die Divergenz zwischen Zielen und Umsetzung beeinflusst.
Die Autorin
Céline Lauer studierte Politikwissenschaften an der Hochschule für Politik München und ist derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin eines Mitglieds des Bayerischen Landtags. Ihre Dissertation beleuchtet die Energiewendepolitik in Bayern.