Eine Affäre mit Folgen
Man hat es kommen sehen: Die Statistiken, in denen Geburten, Todesfälle, Zu- und Abwanderungen zusammenfließen, dokumentieren schon lange und eindeutig den Weg in ein Missverhältnis. Das Verhältnis von Alt und Jung hat sich gewandelt. Statt der klassischen Bevölkerungspyramide gleicht das Abbild der modernen Gesellschaft in Deutschland eher einem Pilz: Ein junger Stiel mit einem alten Kopf. Doch diese Altersverteilung hat Folgen, warnt Dagmar Gaßdorf.
Die neue Sprachlosigkeit zwischen Jung und Alt
In ihrem neuen Buch untersucht die Autorin die Beziehung zwischen den Generationen. Welche Auswirkungen haben der Klimawandel, die Digitalisierung und das in Schieflage geratene Rentensystem auf das Verhältnis zueinander? Welches Schubladendenken über die Alten, die vermeintlich schon lange nicht mehr up-to-date sind, und die Jungen, die angeblich vom Leben noch keine Ahnung haben, beherrscht die Gesellschaft? Gibt es überhaupt noch Werte und Ideale, die zwischen den Generationen geteilt werden, oder ist die Schere nicht mehr zu schließen?
In prägnanten Kapiteln zeichnet die Autorin in diesem Sachbuch ein facettenreiches Bild dessen, was die Generationen trennt und was sie verbindet. Gleichzeitig liefert sie ein Plädoyer für die Unterschiede zwischen den Altersgruppen, denn diese Gegensätze können immer auch als Chance begriffen werden, wenn man sich nur aufeinander einlässt. Doch was heißt das letztendlich: Alt sein?