In seinem programmatischen und folgereichen Essay zur 'Dunklen Ökologie', der hier zum ersten Mal auf Deutsch erscheint, geht es dem mythologisch raunenden Romancier und radikalen Umweltphilosophen Paul Kingsnorth darum, den Verlust der Verbindung zwischen Menschen und Orten, zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Instinkt und Vernunft als endgültigen zu benennen und von all den Konsequenzen, die sich aus diesem Verlust ergeben haben und noch ergeben werden, zu erzählen. Das ist der Grund, von dem heraus aus seiner Depression Wut über die Zerstörung der Erde erwächst. Und so schildert er, wie ihn die Lektüre der Schriften Ted Kaczynskis, des Unabombers, auf den Weg des Anarcho-primitivismus und des Terrors zu führen drohen, und hält reflektierend inne. Sich bewusst machend, dass es kein Zurück in eine heile Welt ohne Technik gibt, entwickelt er einen Kodex des Lebens in einer nach-natürlichen Welt, die ihm erlaubt, der Verzweiflung durch Struktur zu entgegen, doch: 'Wahrscheinlich handelt es sich dabei um das Entstehen einer persönlichen Philosophie für eine dunkle Zeit - um eine dunkle Ökologie. Sie wird keineswegs die Welt retten. - Doch dann wiederum, es gibt nichts, das die Welt noch retten könnte, und vor denen, die das Gegenteil behaupten, müssen Sie die Welt retten.'