In der Endphase des Kalten Krieges etablierten die Bundesrepublik Deutschland und die Ungarische Volksrepublik ein deutsches Gastlehrerprogramm an ungarischen Schulen. Im Zeitraum zwischen 1987 und 2002 waren insgesamt 296 Lehrkräfte im Auftrag Deutschlands in Ungarn tätig. Die mit diesem Buch vorgelegte Untersuchung des Programms auf der Grundlage historischer Quellen leistet einen Beitrag zur Transformationsforschung, zur transnationalen Diffusionsforschung im Bereich pädagogischer Normen und Werte sowie zur Analyse der Kulturdiplomatie. Der Band vermittelt einen Einblick in die Art und Weise, wie der Modernisierungsdiskurs und der nationale Identitätsdiskurs im Bereich der Sprachenpolitik in Ungarn seit dem Regimewechsel geführt wurden.