Bachelorarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich VWL - Fallstudien, Länderstudien, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Mexiko galt bis Anfang der Neunzigerjahre als besonders erfolgreicher neoliberaler Musterschüler, da es dem Land bereits gelungen schien, den Anschluss an die Industrieländer zu gewinnen. Mit dem Ausbruch der sogenannten Peso-Krise 1994/95 wurde klar, dass es trotz einer Reihe positiver makroökonomischer Indikatoren andere krisenverursachende Faktoren geben musste. Aber welches waren diese Faktoren? Ist die Krise durch Umsetzungsfehler einer bestimmten Staatspolitik erklärbar? Gab es andere politische Faktoren, die destabilisierend auf die Wirtschaft gewirkt haben? Oder war es schlicht und ergreifend Pech?Um eine genaue Einschätzung über die Ursachen der Peso-Krise zu geben, ist es notwendig, sich nicht nur mit der Zahlungsunfähigkeit Mexikos 1982 und der damit verbundenen Schuldenkrise auseinanderzusetzen, sondern eine Analyse der mexikanischen Wirtschaft vor 1982 vorzunehmen. Eine entscheidende Rolle spielte hierbei die Hinwendung der mexikanischen Wirtschaftspolitik zu einer neoliberalen Ordnung. Diese ist gekennzeichnet durch eine systematische Begünstigung der Kapitalseite durch Maßnahmen der Deregulierung, Liberalisierung, Individualisierung, Flexibilisierung, Privatisierung etc., welche auch die Maßnahmen des Washington Consensus sind. Die vorliegende Arbeit betrachtet daher die mexikanische Wirtschaft vom Anfang der siebziger Jahre bis einschließlich der Krise von 1994/95. Es wird die Hypothese vertreten, dass die Peso-Krise ein mehr oder minder unvermeidliches Resultat des neoliberalen Reformprozesses war.