Der ornithologisch interessierte Schlossherr zu Liebegg im bernischen Aargau, Jakob Graviseth, liess um die Mitte des 17. Jahrhunderts eine Sammlung von Vogelbildern anlegen. Mitglieder der Familie und eine Reihe von auswärtigen Künstlern schufen im Laufe der Jahre fast 200 Vogelbilder. In Farbe porträtiert wurden die damals heimischen Vogelarten von Yverdon bis an den Bodensee. Im 18. Jahrhundert vereinigte man die losen Bilder zu einem Album. Das Vogelbuch der Familie Graviseth befindet sich heute in der Burgerbibliothek Bern.
Das reich illustrierte Werk ist nicht nur für die Geschichte der wild lebenden Vögel und die bernische Jagd- und Marktgeschichte, sondern wegen seiner Zusammenhänge mit der Stillebenmalerei des in Bern tätigen Strassburger Malers Albercht Kauw auch für die Kunstgeschichte von Interesse.
Der zweite Band Passepartout führt fachkundig in das ornithologische Bilderbuch ein. Ergänzend enthält der Band eine CD mit allen Abbildungen und einer Transkription der handschriftlichen Kommentare.