DER KRIEG IN DER UKRAINE UND DIE HERAUSFORDERUNG DES WESTENS
Der verbrecherische Angriff des russischen Präsidenten Vladimir Putin auf die Ukraine hat den gesamten Westen im Visier: Neben der Unterwerfung Kiews geht es in letzter Konsequenz auch um die Schubumkehr der demokratischen Transformation in Mittel- und Osteuropa, die Neutralisierung Westeuropas und den Hinauswurf der USA aus Europa. Constanze Stelzenmüller zeigt, wie der mit einer historischen Katastrophe konfrontierte Westen die Ukraine und sich selbst verteidigt - und sie beschreibt, was noch geschehen muss, damit das auch gelingt.
Motive für diesen Krieg finden sich nicht nur in den neoimperialen Fantasien des Kremlautokraten, sondern auch in tiefen transatlantischen und innereuropäischen Zerwürfnissen der vergangenen Jahre. Befeuert wurden sie nicht zuletzt in den eigenen Dekadenzerzählungen des Westens, beflügelt vom Aufkommen illiberaler, antidemokratischer Bewegungen. Noch im Vorjahr hatte der überstürzte Abzug aus Afghanistan die Vorstellung vom geographischen Westen als Werte- und Verteidigungsgemeinschaft mit globaler Strahlkraft Lügen gestraft. Die Expertin für Außen- und Sicherheitspolitik Constanze Stelzenmüller analysiert, was Putins Krieg für den Westen bedeutet, insbesondere für Deutschland und Europa. Unsere offenen, liberalen und voneinander abhängigen Demokratien verteidigen, heißt: das eigene Haus in Ordnung bringen; in Europa, im Bündnis und in der Welt für einander einstehen; und durchsetzungsfähiger werden gegenüber autokratischen Mächten wie Russland und China.