Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 2,3, FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Gütersloh früher Fachhochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: „Wir sollten das Wohl Europas nicht von den Ratingagenturen abhängig machen“. Das sagte Peter Bofinger, renommierter Ökonom, 2010 gegenüber der „Welt“. Agenturen, welche die Bonität von beispielsweise Unternehmen aber auch Staaten bewerten, sind als Rating-Agenturen bekannt. Aber wie kann Europa abhängig von Rating-Agenturen sein? Deutlich wird dieser Zusammenhang bei der Betrachtung Griechenlands während der europäischen Schuldenkrise.In diesem Land verloren ca. drei Millionen Menschen ihre Arbeit. 70.000 Firmen meldeten zwischen 2011 und 2013 Insolvenz an, sodass zahlreiche Arbeitsplätze verloren gingen. Die Arbeitslosenquote im Jahr 2013 lag bei 27,48 Prozent. Das Durchschnittseinkommen Erwerbstätiger sowie die Durchschnittsrente sank. Arbeitslose bekamen aufgrund von staatlichen Einsparmaßnahmen nur noch ein Jahr lang Arbeitslosengeld. Daran geknüpft waren Versicherungen, die ebenfalls entfielen. Der Anteil an von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohten Menschen lag 2013 bei 36 Prozent. Das Land selbst war bedroht vom Ausschluss aus der EU.Der Sparkurs Griechenlands war die Folge einer mangelhaften Finanzpolitik. Aber sind diese Folgen nur auf die mangelhafte Finanzpolitik zurückzuführen? Experten wie Peter Bofinger sind der Meinung, dass die Rating-Agenturen zumindest eine Mitschuld tragen und zur Verstärkung der Krise in diesem und zahlreichen anderen Ländern beigetragen haben. Grund dafür ist, dass Ratings Einfluss auf die Gegebenheiten eines Kapitalmarkts und die Position der einzelnen Kapitalmarktteilnehmer nehmen.