Für zahlreiche Zeitgenossen war Romano Guardini ein wichtiger philosophischer Lehrer, spiritueller Meister und Weggefährte in der Jugend-, Liturgie- und Kulturbewegung in der Vorbereitung auf das Zweite Vatikanum. Dies belegen eindrucksvoll die in diesem Band versammelten Nachrufe, Erinnerungen und Würdigungen. Neben Kardinal Döpfner und Weihbischof Tewes kommt eine Auswahl von gut zwanzig Persönlichkeiten erneut zu Wort, um den Ruf, den Guardini zum Zeitpunkt seines Todes in der Öffentlichkeit hatte, zu rekonstruieren. Er starb im Rufe der Weisheit, wird aber auch als "Frommer und Gerechter unter den Völkern" und als "unermüdlichen Vorkämpfer für die Versöhnung unter den Religionen, einen Wegbereiter moderner Theologie" bezeichnet. Im Zuge des 2017 eröffneten Seligsprechungsprozesses wird sich zeigen, ob dieser herausragende "Deuter christlicher Existenz" ein Heiliger in dem Sinne war, wie er ihn selbst beschrieben hat: "ein Mensch, dem Gott gegeben hat", das Gebot Gottes, aus ganzem Herzen, ganzem Gemüt und mit ganzer Kraft zu lieben, "vollkommen ernst zu nehmen; es in seine Tiefe hinein zu verstehen und alles an seine Verwirklichung zu setzen." Auf ungewohnte Weise bietet der vorliegende Band das faszinierende Lebensbild eines großen Denkers.