Robert Bosch war nicht nur Industrieller. Zwischen 1912 und 1914 erwarb er im Voralpenland ein landwirtschaftliches Gut, auf dem er einen agrarwirtschaftlichen Musterbetrieb nach industriellen Prinzipien errichtete. Vom Boschhof gingen nicht nur zahlreiche Innovationsimpulse aus, sondern er fungierte auch als Gegenentwurf einer großbetrieblichen Veredelungswirtschaft in direkter Konfrontation zu der hochsubventionierten Getreidewirtschaft der ostelbischen Großagrarier. Dieses beispiellose landwirtschaftliche und kulturlandschaftliche Engagement war auf Nachhaltigkeit angelegt. Der Boschhof als bislang kaum beachtetes Vermächtnis von Robert Bosch ist die Geschichte eines agrarwirtschaftlichen Experiments, zugleich auch eine Fallstudie zur Transformation einer Kulturlandschaft.