Corporate Social Responsibility (CSR) ist kein neues Forschungsfeld, wird allerdings in den letzten Jahrzehnten - theoretisch und praktisch - zunehmend diskutiert. Grundsätzlich geht es darum, dass sich Unternehmen über Rechtsvorschriften hinaus hinsichtlich der Vereinbarkeit ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit mit gesellschaftlichen Normen und ökologischen Zielen verantwortlich zeigen wollen und sollen. Es gibt Unternehmen und Branchen, die über hohe Legitimität verfügen. In der "Sünderkartei" der Öffentlichkeit befinden sich hingegen vor allem die Tabak-, Waffen- und Alkoholbranche. Als sogenannte "Limelight-Industrien" stehen sie besonders im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Mit Blick auf CSR werden diese Branchen in der wissenschaftlichen Literatur lediglich vereinzelt untersucht. Am Beispiel der Alkoholbranche möchte die vorliegende Arbeit zur Schließung dieser Forschungslücke beitragen. Theoretisch erfolgt dies unter der Zuhilfenahme einer integrativen Perspektive aus dem Resource-Dependence-Ansatz und dem Neoinstitutionalismus mit Bezügen zum Stakeholder-Ansatz. Die empirische Untersuchung der Einführung des Alkopopgesetzes in den Ländern Schweiz und Deutschland dient dazu, das Verhalten der Spirituosenindustrie zu beleuchten. Die Ergebnisse einer qualitativen Inhaltsanalyse und einer qualitativen Netzwerkanalyse verdeutlichen, wie legitimitätssichernde Strategien seitens der Unternehmen angewendet werden. Im Besonderen findet hierbei Lobbyismus Berücksichtigung.