Georges Bataille fordert in seinen affirmativen Bezügen zu Nietzsche und zum kommunistischen Projekt dazu heraus, den spannungsvollen Begriff eines 'anti-ökonomischen Kommunismus' zu bilden. In drei reflexiv aufeinander bezogenen Kapiteln wird der anti-ökonomische Kommunismus vom Faschismus abgegrenzt, durch das eigentümliche Gemeinschaftsdenken Batailles und Nietzsches kontextualisiert und im Durchgang durch Batailles Überlegungen zur Souveränität, zum Verhältnis zwischen Nietzsche und dem Kommunismus sowie zur 'allgemeinen Ökonomie' auf den Begriff gebracht. Dabei erweist er sich als das Problem zweier unvereinbarer, doch jeweils unverzichtbarer emanzipatorischer Perspektiven: Während der Kommunismus auf die Befreiung des 'gesellschaftlichen Ganzen' im Sinne eines zu verwirklichenden Lebensrechts aller unter dem Aspekt ihrer Gleichheit zielt, fordert Nietzsche die Befreiung des 'ganzen Menschen', seine absolute 'Souveränität'. Er ist nur dann frei, wenn er sich keinerlei konkreten Handlungsökonomien unterordnet und auf seiner radikalen Ungleichheit besteht. Beide Emanzipationen kollidieren mit einander, schließen einander aus und sind doch zutiefst aufeinander angewiesen. Der anti-ökonomische Kommunismus hebt diesen Widerspruch nicht auf, sondern er hält dazu an, ihn im Hinblick auf gesellschaftliche Transformation im Zuge einer permanenten Revolte auszuschöpfen.