Konrad Tobler:
Was auf den fragilen Blättern von Anita Vuille zu sehen ist, scheint einer radikalen Reduktion zu folgen: Dunkle Formen sind es, die leicht zu erfassen sind - aber nur scheinbar. Die Blätter, die da so ruhig dahängen oder -liegen, verrätseln sich immer mehr. Und das macht ihre Faszination und zugleich Irritation aus: diese Dialektik von Leichtigkeit und Geheimnis. Die dunklen Formen erinnern teils an Sihouetten, teils an Schriftzeichen; teilweise sind sie durchbrochen, und das Papier schimmert durch, teilweise meint man gar, einen geflochtenen Korb oder eine menschliche Figur zu erkennen, teilweise neigt man dazu, etwas als Vegetatives fixieren zu wollen.