Klimawandel, Kriege, Pandemien, ökonomische Turbulenzen, digitale Überforderung und die wachsende Macht künstlicher Intelligenz – junge Menschen wachsen in einer Welt auf, in der alte Sicherheiten verschwinden und Zukunftsvertrauen brüchig wird. Was macht das mit ihrer psychischen Stabilität, ihrer Lern- und Arbeitsmotivation und ihrer demokratischen Orientierung? Dieses Buch stellt eine zentrale These ins Zentrum: Nur wer lernt, sich der komplexen Realität zu stellen – anstatt ihr zu entfliehen – kann in einer krisenhaften Welt bestehen und sie mitgestalten. Die Fähigkeit zur produktiven Realitätsverarbeitung wird zur entscheidenden Ressource des 21. Jahrhunderts – individuell wie gesellschaftlich. Sie entscheidet darüber, ob Unsicherheit lähmt oder zu einem Impuls für Wachstum und Veränderung wird. Klaus Hurrelmann entfaltet diese Perspektive entlang einer grundlegenden Forderung: Die Gesellschaft braucht einen Paradigmenwechsel. Nicht mehr Verzagtheit und Rückzug, erst recht nicht Flucht ins Autoritäre, sondern Dialog, Resilienz und Gestaltungskraft sollen Leitprinzipien für Erziehung, Bildung, Arbeit und Politik werden. Schulen, Familien, Betriebe und öffentliche Institutionen sind Orte, an denen die Potenziale der jungen Generation ernst genommen und in einen strukturierten Generationendialog eingebracht werden.