Für einen wirksamen privatautonomen Selbstschutz der Gläubiger ist deren ausreichende Information eine notwendige Voraussetzung. Die Gläubigerinformation ist deshalb ein zentrales Thema des Gläubigerschutzes.
Die vorliegende Untersuchung analysiert die Rechtsgrundlagen der Gläubigerinformation im Aktienrecht anhand informationstheoretischer Überlegungen. Während die gesetzlichen Informationskanäle eine gewisse Grundinformation der Gläubiger sicherstellen, verursachen Informationsrechte auf vertraglicher Grundlage Informationsasymmetrien zwischen den einzelnen Gläubigern. Daraus ergeben sich aus der Sicht der Gläubigergesamtheit sowohl Chancen als auch Risiken.
Besonders ausgeprägt erscheinen die Informationsasymmetrien hinsichtlich der finanziellen Lage der Gesellschaft. Ein Schwerpunkt der Untersuchung liegt deshalb auf den Publizitätsvorschriften des Rechnungslegungsrechts, die im Rahmen einer rechtshistorischen und rechtsvergleichenden Betrachtung kritisch hinterfragt werden.