Der Wutanfall (oder Wutausbruch oder Ausraster – wie du willst), ist Ausdruck eines starken Unbehagens, das sich in Form einer Explosion Luft macht. Mal steckt Frustration dahinter, mal Zorn oder Eifersucht, aber auch Müdigkeit oder Hunger. Was einen Wutanfall von bloßem Ärger des Kindes unterscheidet, ist die Art, wie sich seine Gefühle manifestieren. Das Verhalten deines Kindes ist ganz und gar von diesem Ausbruch bestimmt.
Wenn ich sage, dass Kinder auch darunter leiden, dann nicht, damit du Mitleid mit ihnen hast, geschweige denn dich schuldig fühlst. Ich sage es, damit du dich im Bewusstsein ihres Erlebens und ihres Schmerzes mit ihnen verbinden kannst. Auch damit dir bewusst wird, dass Wutanfälle etwas Normales sind und Kinder sie ertragen. Kinder haben unbefriedigte Bedürfnisse und bringen dies zum Ausdruck, damit wir uns darum kümmern.
Es ist wichtig, das zu verstehen, denn erst wenn uns klar ist, worum es bei Wutanfällen geht, was Kinder damit ausdrücken, was sie fühlen und das als gerechtfertigt anerkennen können, werden wir sie vorurteilsfrei, liebevoll, mitfühlend und selbstbewusst begleiten können.