Mathematische Konzepte wie Bestand und Änderung spielen eine zentrale Rolle beim Deuten gesellschaftlicher Entwicklungen, z. B. in Pandemieschlagzeilen. Doch wie entwickeln Lernende Verständnis für diese Konzepte, und welche Rolle spielt dabei ihre Sprache? Dilan ¿ahin-Gür geht dieser Frage im Rahmen einer fachdidaktischen Entwicklungsforschung nach. Im Fokus stehen sprachliche Anforderungen beim Verständnisaufbau zu Bestand und Änderung, insbesondere syntaktische Strukturen beim Präzisieren und Explizieren. Die Arbeit rekonstruiert konzeptuelle Lernwege und zeigt, in welcher Weise gezielte Impulse zum Präzisieren und Explizieren Lernprozesse begleiten, als Teil der Gelingensbedingungen für Verständnisaufbau. Sie liefert empirisch fundierte Beiträge zur Theoriebildung und praxisrelevante Implikationen für einen sprachbildenden Mathematikunterricht zur Einführung in die Analysis.