Globalisierung, Privatisierung und Commodisierung haben in den letzten Jahren fast alle Branchen getroffen. Die Messewirtschaft bildet keine Ausnahme. Führende Messegesellschaften haben bereits auf diese Marktveränderungen reagiert. Sie bauen über internationale Joint Ventures und andere strategische Allianzen ihre Geschäfte im Ausland aus. Eine Privatisierung der deutschen Messegesellschaften scheint dagegen noch nicht auf der Agenda zu stehen. Dennoch liegt für die nächste Zukunft die große Bedrohung in der Commodisierung der Messekernleistung. Sie rührt aus den Überschuss-Hallenkapazitäten in Kombination mit einem verstärkten Wettbewerb, der überwiegend über den Preis ausgetragen wird.
Anna Holzner entwickelt einen Preisansatz, der der aktuellen Entwicklung und den Besonderheiten der Messewirtschaft Rechung trägt. Das für die Branche neue Preissetzungsverfahren basiert auf den Präferenzen der Kunden und zeigt, dass ein Wettbewerbsvorteil erzielt werden kann, wenn das Pricing eine bedeutendere Rolle im Marketing-Mix erhält und konsequent am Kundennutzen ausgerichtet wird. Anhand einer empirischen Studie ermittelt die Autorin die Zahlungsbereitschaft der Aussteller für die Messeleistungen Standort, Standform und Buchungszeit und entwickelt entsprechende Preislinien. Darüber hinaus werden Faktoren aufgedeckt, die die Zahlungsbereitschaft der Aussteller beeinflussen.