Ziel dieses Bandes ist es, Entstehung, Entwicklung und wechselseitige Wahrnehmung nationaler Identitäten in Italien und Finnland im neuzeitlichen Europa darzustellen, zu analysieren und vergleichend einzuordnen. Im Fokus stehen dabei nicht nur der jeweilige nationale Selbstentwurf, sondern auch das wachsende kulturelle Interesse beider Länder füreinander sowie die Gestaltung ihrer diplomatischen Beziehungen seit dem frühen 20. Jahrhundert. Das Werk versteht sich zugleich als Beitrag zur Schließung einer bislang wenig beachteten Leerstelle in der europäischen Diplomatiegeschichte: Während die Idee einer europäischen Identität regelmäßig politisch beschworen wird – besonders in Phasen stockender Integrationsprozesse –, bleiben viele bilaterale Beziehungen zwischen europäischen Staaten wissenschaftlich unterbelichtet.
Das Buch richtet sich primär an ein akademisches Publikum, insbesondere an Politikwissenschaftler und Historiker, bietet jedoch auch kulturhistorisch interessierten Leserinnen und Lesern darüber hinausgehende Einblicke – etwa in die Rolle von Giuseppe Verdi und Jean Sibelius bei der nationalen Identitätsbildung