Als Formobstgehölze werden Obstbäume bezeichnet, die durch gezieltes Schneiden und Anbinden in symmetrische Formen gebracht werden. Diese Anbauform fand in Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts eine enorme Verbreitung. Eigenes Obst verschaffte ein Stück Reichtum und Unabhängigkeit. Obstbäume am Spalier wurden Teil einer grünen, lebendigen Architektur und vermochten ästhetische Vorstellungen seiner Besitzer auszudrücken. Das Buch fragt nach den Ursprüngen des Spalierobstanbaus, seiner Verbreitung an Gebäuden und Gärten in Bayerisch-Schwaben sowie nach den Menschen, die ihre Bäume über Generationen pflegten. Es gibt einen dokumentarischen Einblick in die Blütezeit des bayerischen Obstanbaus und zeigt ein beinahe vergessenes Bild unserer Dörfer.